Der deutsche Autoteilezulieferer Ruester GmbH meldet Insolvenz an

2022-12-05

Laut ausländischen Medienberichten sagte der deutsche Autoteilezulieferer Ruester GmbH, dass das Unternehmen eine Umstrukturierung in Eigenverwaltung beantragt habe, da die hohen Energiekosten in gewissem Maße zu Problemen mit der Liquidität seiner Vermögenswerte geführt hätten. Bei einer Eigensanierung handelt es sich um ein besonderes Insolvenzverfahren, das dem Unternehmer mehr Mitspracherecht einräumt.
Ruester erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 120 Millionen Euro und hat im Jahr 2022 zwei Akquisitionen vorzuweisen. „Aufgrund unzureichender Finanzierung während des Akquisitionsprozesses, Verzögerungen beim Transfer- und Integrationsprozess der erworbenen Anlage sowie erheblicher Kostensteigerungen, insbesondere bei Energiekosten, ist das Unternehmen gefährdet.“ „Wir haben derzeit Probleme mit dem Vermögensfluss“, sagte Ruester in einer Erklärung.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens wird Ruester nach einem Käufer suchen, um das Unternehmen am Leben zu halten.
Nach Angaben des IWH-Wirtschaftsforschungsinstituts gingen im Oktober rund 722 deutsche Unternehmen in die Pleite, ein Anstieg von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Einer der Gründe für diese Insolvenzen waren die steigenden Energiekosten, die durch die Verringerung der Erdgaslieferungen Russlands verursacht wurden.
Teileknappheit und steigende Rohstoffpreise üben finanziellen Druck auf europäische Tier-2- und Tier-3-Autoteilezulieferer aus und zwingen sie in einigen Fällen dazu, die Preise mit Tier-1-Zulieferern neu zu verhandeln, Kapitalspritzen zu verlangen oder sich den Risiken zu stellen, denen sie ausgesetzt sind. Die dritte Option ist die Insolvenz. Steigende Energiekosten erhöhen den Druck auf diese Lieferanten.